29 research outputs found
Überlegungen zu Vermeers Spätwerk
Die bisherige Forschung beschreibt Jan Vermeers »Spätwerk« fast durchwegs nur unter negativen Vorzeichen. Bereits 1911 urteilte Eduard Plietzsch, dass »die künstlerische Spannkraft in den Bildern der letzten Jahre gelockert (erscheine) und das malerische Empfinden getrübt« sei. Und Seymour Slive sieht noch 1995 in den um und nach 1670 bis zu Vermeers Tod 1675 entstandenen Gemälden »evidence of a weakening of Vermeer’s creative power«.
Dieses Urteil möchte der vorliegende Aufsatz revidieren, indem er einerseits die Kategorie des »Spätwerks« kritisch reflektiert und andererseits erstmals versucht, die Bildsprache dieser Werke im Sinne von Svetlana Alpers Diktum »taking pictures seriously« ernst zu nehmen. Dazu wird zunächst das »Spätwerk« Vermeers im Einklang mit der Forschung im Umfang bestimmt (drei Werke des »Übergangs« und drei der »Spätzeit«), um dann diese Bilder zuerst unter dem Aspekt der ihnen eigenen Temporalität sowie anschließend ihrer Rezeptionsstruktur in Gegenüberstellung zu den Gemälden der 1660er Jahre zu analysieren.
Es geht dabei nicht um eine ästhetische Aufwertung des »Spätwerks« Vermeers, sondern um eine Bestimmung der differentia specifica dieser Bilder in Abgrenzung zum »klassischen« OEuvre. Das »Spätwerk« zeichnet dabei – im Gegensatz zu den »reifen« Werken – nicht eine auf Dauer gestellte, in sich ruhende Temporalität aus, sondern eine durch Unterbrechungen gestörte, zugespitzte Momentanität, die den Betrachter aktiviert, involviert – und zugleich verstört
Impact of Matrix-Assisted Laser Desorption Ionization Time-of-Flight Mass Spectrometry on the Clinical Management of Patients With Gram-negative Bacteremia: A Prospective Observational Study
We present a prospective observational study of gram-negative bacteremia. Matrix-assisted laser desorption ionization time-of-flight allowed an early adaptation of 35% of empirical antibiotic treatments and had a more frequent impact than Gram stain reportin
Coxiella burnetii vascular graft infection
BACKGROUND: Coxiella burnetii, the causative agent of Q fever, may cause culture-negative vascular graft infections. Very few cases of C. burnetii infection of a vascular graft have been reported. All were diagnosed by serology. CASE PRESENTATION: We report the first case of Coxiella burnetii vascular graft infection diagnosed by broad-range PCR and discuss the diagnostic approaches and treatment strategies of chronic C. burnetii infection. CONCLUSION: C. burnetii should be considered as etiological agent in patients with a vascular graft and fever, abdominal pain, and laboratory signs of inflammation, with or without exposure history. Broad-range PCR should be performed on culture-negative surgical samples in patients with suspected infection of vascular graft
Morphomata. Kulturelle Figurationen: Genese, Dynamik und Medialität
Das griechische Wort mórphoma bezeichnet den Prozess der Gestaltwerdung und Gestaltgebung. Morphomata ist seit 2009 der Name eines Käthe Hamburger Kollegs in Köln, das als Internationales Kolleg für geisteswissenschaftliche Forschung mit Fellows aus aller Welt die Differenz von Kulturen in ihren künstlerischen Gestaltungen, in Artefakten, aufzuspüren versucht. »Freiraum für die Geisteswissenschaften« heißt die Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der sich die Entstehung des Kollegs Morphomata verdankt. Der Freiraum gebührt zuallererst den Fellows, die sich in ihren Forschungen im theoretischen Rahmen des Kollegs bewegen können. Das gilt im Besonderen für die erste Fellow-Generation, die an der allmählichen Verfertigung des Morphomkonzepts während der Aufbauphase beteiligt war und deren Ergebnis der erste Band der neuen Reihe Morphomata darstellt. Als wissenschaftlicher Terminus ist mórphoma neu. In drei Teilen gibt dieser Band eine Definition, eröffnet theoretische Perspektiven des Ansatzes und erschließt in Fallstudien die praktische Bedeutung für ein Verständnis konkreter Formen und der Nachhaltigkeit kultureller Figurationen
Literator 2010: Daniel Kehlmann. Dozentur für Weltliteratur
"Sollen doch die Literaturwissenschaftler sich damit beschäftigen, etwas Übersehenes zu finden, der Literat aber darf sich auch einmal den Luxus erlauben, über das Beliebteste zu sprechen, also jenes weltgewinnende Werk, das für immer das Bild eines Kontinents verändert hat. Südamerika, so ließ García Márquez einst jemanden in seiner frühen Novelle Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt klagen, das sei für die meisten Menschen doch nur ein Mann mit Schnurrbart, Gitarre und Pistole. Das stimmte dereinst sicher, aber heute ist Südamerika eher ein unheimliches Haus, umgeben von Moor und buntem Regenwald, ein Land bizarrer und melancholischer Wunder. Unsere Vorstellungen sind hier so sehr durch einen einzigen Roman geprägt, dass wir es kaum mehr bemerken." Daniel Kehlman
Kreativität des Findens – Figurationen des Zitats
Manche Zitate sucht man nicht, sondern sie werden
gefunden, wie man unversehens über einen Stein oder
eine Baumwurzel stolpert. Solche Zufälle der Zitation
ergeben Figuren des Ein- und Verrückens von Bedeutung,
insofern Zitate immer zwischen Aussagekontexten,
zwischen Texten stehen. Denn nicht der Urheber, den
die Zitation zuschreibt, spricht, sondern der Zitierende,
indem er seine eigene Autorschaft einklammert. Von
hier aus ist der Titel einer ›Kreativität des Findens‹
gedacht. Theoretische oder systematische Aspekte einer
Kreatologie sind weniger intendiert, wenngleich der Ansatz
bei der konkreten Figur fürs Grundsätzliche offen
ist – zumal bei ›ästhetischen Objekten‹, dem Gegenstandsbereich
dieses Bandes. Das was Robert Musil
›induktive Gesinnung‹ nannte, ist hier Voraussetzung
der Erschließung, denn ohne Insistenz des Beispiels
gegenüber dem Gesetz entfällt die Relevanz des ästhetischen
Objekts. – Drei Bereiche strukturieren den Band
nach grundständigen Figuren des Zitats, Perspektiven
einer Philologie des Zitats mit Blick auf literarische
Zitation und nach Randgängen des Zitats mit medienspezifischen
Problemstellungen; der Popliterat Thomas
Meinecke erläutert seine Kreativität des Findens als
literarisches Sampling
The Wess-Zumino Consistency Condition For p-Form Gauge Theories
The general solution of the antifield-independent Wess-Zumino consistency
condition is worked out for models involving exterior form gauge fields of
arbitrary degree. We consider both the free theory and theories with
Chapline-Manton couplings. Our approach relies on solving the full set of
descent equations by starting from the last element down ("bottom").Comment: latex 2.09, 46 pages, no figures, requires multibox style, available
at ftp://ftp.tex.ac.uk/tex-archive/macros/latex209/contrib/misc/multibox.sty
-- misquotes in references correcte
Cy Twombly. Bild, Text, Paratext
Die Bildwerke des US-amerikanischen Künstlers Cy Twombly (1928–2011) gelten als hermetisch und schwer zugänglich. Bleistiftgekritzel, Farbballungen, taumelnde
Linien, einander überlagernde Farbschichten und Einschreibungen, geometrische Figuren, Zahlen, Zahlenreihen, Wörter, Zitatfragmente und rätselhafte Bildtitel stellen Forscher wie Betrachter vor ganz besondere Herausforderungen.
Gemäß der interdisziplinär-transkulturellen Forschungsmethode des Internationalen Kollegs Morphomata an der Universität zu Köln versammelte im Juni 2012 ein Kongress neben Kunsthistorikern auch namhafte Fachleute aus den Bereichen Ägyptologie, Archäologie, Germanistik, Gräzistik, Anglistik, Japanologie und Romanistik, d.h. all jenen Fachgebieten und Kulturkreisen, die eine Inspirationsquelle für das OEuvre Cy Twomblys darstellten. Befragen diese den Bezug zwischen Werktitel, Werk und eingeschriebenen Zitaten, so legen führende
Vertreter der Twomblyforschung den Fokus auf Bildsprache und Schriftbildlichkeit bei Cy Twombly.
Durch umfassende Deutungen berühmter Einzelwerke und Werkgruppen in sämtlichen von Twombly angewandten künstlerischen Medien erschließt der Band in einem fächerübergreifenden Blick einen Zugang zur assoziativ-referentiellen Bildsprache Cy Twomblys
Selbstentwurf. Das Architektenhaus von der Renaissance bis zur Gegenwart
Der Band vereint Beiträge von Architekturhistorikern und praktizierenden Architekten zum Thema des Architektenhauses, das durch eine kritische Rezeption aktueller Ansätze aus der kunsthistorischen Selbstporträt-Forschung neu konturiert wird.
In dem vom Architekten für sich selbst entworfenen Wohnhaus verdichten sich in einzigartiger Komplexität Aspekte des künstlerischen Schaffens, eines oft ostentativen Selbstbezuges und der Verortung in kulturellen und sozialen Gefügen. Die seit dem 15. Jahrhundert überlieferten Entwürfe besitzen nicht selten einen experimentellen Charakter, sie dienten ebenso als ökonomisches Instrument wie als Manifest und utopischer Ausblick. Die paradoxe Vielfalt der Interessen wird in diesem Band unter den pointierten Begrifflichkeiten der jüngeren Forschungen zum Selbstporträt neu beleuchtet, indem nach der Rolle eines derartigen ›Selbstentwurfes‹ zur Selbstvergewisserung gefragt wird
Cy Twombly. Image, Text, Paratext
The artworks of the US artist Cy Twombly (1928–2011) are considered to be hermetic and inaccessible. Pencil scribblings, explosions of paint, tumbling lines, overlapping layers of color, and inscriptions, geometrical figures, numerals, rows of numbers, words, fragments of quotations, and enigmatic work-titles present very special challenges to both researchers and viewers.
In the interdisciplinary and transcultural research method of the Morphomata International Center for Advanced Studies at the University of Cologne, a conference was held in June 2012 that brought art historians together with renowned scholars of Egyptology, Archaeology, German, Greek, English, Japanese, and the Romance languages, i.e. all the fields and cultural spheres that were a source of inspiration for the œuvre of Cy Twombly.
While these scholars inquire into the relation between title, work, and inscribed quotations, leading representatives of research on Twombly focus on the visual language and scriptural-imagistic quality of Cy Twombly’s work.
Through comprehensive interpretations of famous single works and groups in all the artistic media employed by Twombly, the volume’s cross-disciplinary view opens up a route into the associative-referential visual language of Cy Twombly